Geschichte

Ich sehe meine Frau im Juli 2006 noch vor der Praxis Ihres Arztes stehen und höre noch wie heute ihre Worte: Stell Dir vor, ich habe Krebs! Danach ging alles sehr schnell. Und es begann ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit. Nach sechs Wochen war dieser Wettlauf dann endgültig entschieden. Der Chirurg, der meine Frau an Magenkrebs operiert hatte, verabschiedete sich mit den Worten: „Es tut mir sehr leid, Frau Röhr, aber wir können leider nichts mehr für Sie tun, ich wünsche Ihnen alles Gute“.

Nachdem meine Frau den ersten Schock und die ungeheuren Strapazen der OP so einigermaßen überwunden hatte, wusste Sie  sofort, was Sie wollte: Bloß raus hier, nie wieder in eine Klinik, erst einmal in Ruhe erholen und Kräfte aufbauen und dann schauen, was vielleicht noch unternommen werden könnte – denn die Hoffnung stirbt immer zuletzt! Es war auch ihr sehnlichster Wunsch, auf dieser letzten Wegstrecke ihres Lebens von ihrem Mann begleitet zu werden.

Aber nicht zu Hause, denn die vier noch nicht erwachsenen Kinder sollten nicht hautnah miterleben, wie die geliebte Mama leidet und ganz langsam zugrunde gehen wird. Man muss dazu wissen, das bei dieser Krankheit die aufgenommene Nahrung und Flüssigkeit Tag und Nacht immer wieder von sich gegeben wird und dass der Mensch ganz langsam verhungert und verdurstet, und neben Schmerzen auch sonstige Komplikationen auftreten. Wir haben seinerzeit eine geeignete Bleibe zum Wohnen mit adäquater medizinischer und pflegerischer Versorgung gesucht, aber keine gefunden.

Ich habe Ulrike dann, so gut es ging, selber zu Hause gepflegt und bis zu ihrem letzten Atemzug am 16. Dezember 2006 begleitet. Unsere vier Kinder haben das ganze „Elend“ ihrer geliebten Mama tagtäglich hautnah mit bekommen, es waren die  erschütternsten Momente meines ganzen Lebens.

Daraus ist unser Verein entstanden.

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